07.05.2024 - Tagebücher eines Mönchs I

07.05.2024 - Tagebücher eines Mönchs I

Die ersten Gruppenmitglieder treffen aufeinander

Nach einigen Wochen, es mögen vielleicht auch ein paar wenige Monate her gewesen sein, trifft Kelana in einem kleinen Dorf, welches am Dragonmere liegt ein. Auf ihren Wegen hat sie schon gelernt, dass Drow wohl doch etwas wie ein Boogieman von Faerûn zu sein. Um Einigen doch recht feindsinnigen Gestalten und Reaktionen vorzubeugen besorgte sie sich einen weiten Reiseumhang mit einer Kapuze die sie sich tief ins Gesicht ziehen konnte. Einen ihrer Schleier, die sie tagsüber gegen die brennenden Stahlen der Sonne verwendete, nähte sie provisorisch an diesen, um ihre Augen zu schützen. Da sie von Meister Xa'an mit nur wenigen Münzen auf die Reise geschickt wurde, dafür aber mit umso mehr leeren Schriftrollen, war dieser Umhang eher von einfacher, schon mehrfach geflickter Natur.

So stand sie nun in diesem Dorf, dass den beschaulichen Namen Sulibar trug, wenige tausend Einwohner besaß und vom Meer her nach Fisch roch. Nördlich von hier sollte das Magierkönigreich von Cormyr liegen, das einen wundervollen purpurnen Drachen als ihr Wappen trug und über das eine oder andere Geheimnis in seinen Sümpfen und den angeblichen Städten aus Glas in sich trug. Diese Gerüchte hatte sie aus einem der Bücher des Klosters und war fasziniert und entsetzt darüber, dass über solche Wunder nichts weiteres, außer diesen wagen Andeutungen in der Bibliothek zu finden war. Da sie sonst keine Anhaltspunkte hatte, wo sich ihresgleichen aufhielten, sah sie es als Wink des Schicksals sich in diese Region Faerûns leiten zu lassen und vielleicht die Bibliothek Xa'ans um eine weitere Geschichten erweitern zu können.

Ein weiteres Mal sog sie den ungewohnten Geruch von Meer und Fisch in sich ein. Ihre Nase juckte von der Mischung und ein leichter Nießer entfleuchte ihr unter ihrer Kapuze. Die Straßenlaternen leuchteten bereits und der Abend hatte das Dorf schon in seinen Beschlag genommen und die Bewohner, Seeleute und Abenteuer flüchteten sich in die Ablenkungen die die örtlichen Tavernen ihnen bereiten würden. "Wenn du deinen Weg nicht kennst, mache einen Schritt nach vorne" Die Worte Meister Xa'ans hallten Kelana in ihrem Kopf wieder, als sie auf der Straße stand und nicht wusste wo sie sich als nächstes wenden sollte. Und so ließ sie ihre Schritte sich tragen und in eine der vollen Wirtshäuser tragen.

Sie betrat dadurch die Schenke der Wirtin Matrika, einer großen, etwas klobig gebauten Menschenfrau, die ihre Karriere als Abenteurerin wohl an den Nagel gehängt hatte, wie die große schartige Axt, die alle ermahnte sich zu benehmen, bewies. Laut drängten sich Abenteurer und solche die es sein wollten aneinander, riefen, sangen und unterhielten sich. Die dichteste Traube sammelte sich das Anschlagsbrett an dem einige Zettel und Notizen hingen. Viele der Zettel erregten die Aufmerksamkeit der Wesen in dem Laden, eigentlich sogar alle, bis auf den einsamen, etwas verwahrlosten Aushang der das Cormyr Freiwilligencorps anpries. Sollte man mit dem Corp die Orks aus den Tälern und Schluchten Cormys vertreiben, sollte einem sogar Land zuteil werden, aber keiner der Leute hier sah wohl danach aus Bauer werden zu wollen. 

Aus der Menge stach ein Mensch durch seine Abwesenheit von Schönheit heraus. Mit einem rattengesichtigem Grinsen winkte er immer wieder einige Leute zu sich heran mit denen er kurz Sprach und kurz darauf wieder weiter schickte. Gerade befand er sich in einem Gespräch mit einer Tiefling, hinter dem sich ein grimmig dreinblickender Ork aufgebaut hatte.  Diese Gelegenheit nutzte Kelana um diesen in ihren Augen doch sehr eigenwilligen Menschen mit einigen schnellen Strichen auf einer ihrer Schriftrollen bildlich festzuhalten. Das Gespräch schien nicht ganz so zu verlaufen, wie die Ratte es sich vorgestellt hatte und er, der Ork und der Tiefling schienen zu streiten und bevor der Ork allen Anschein nach die Geduld verlor scheuchte der die Frau weg, die sich daraufhin in der Taverne einem Tisch zuwandte. Kopfschüttelnd schaute die menschliche Ratte einen Augenblick der Tieflingsdame hinterher. Scheinbar bemerkte er die Blicke die Kelana dieser kleinen Szene zuwarf, schaute in ihre Richtung und gab ihr zu verstehen, dass er mit ihr reden wollte. Der Ork hatte hingegen im Hintergrund wieder auf einem Stuhl Platz genommen und trank aus seinem Humpen. Ein paar wenige Schritte durch die Menge und Kelana gelangte , mit ihren Schriftrollen unter ihrem Arm zu ihm.

Sie schien ihn mit einer freundlichen Begrüßung auf den Lippen und der Frage welcher Rasse er denn angehöre, sichtlich zu verwirren. Als er beteuerte, dass er ein Mensch war, machte sie sich geistig eine Notiz, dass die Ästhetik der Menschen scheinbar ein sehr, sehr breites Spektrum hatte. Das kurze Gespräch war geprägt von beiderseitigen Missverständnissen. So schien die Ratte gar nicht so erpicht darauf, das Kelana ihn in ihr Bestiarium aufnehmen wollte und verlangte nach ihrer Zeichnung. Auch stellte er, jedenfalls in Kelanas Augen sehr unsinnige Fragen, die sie versuchte ihm zu beantworten. Als sie ihm noch einige Weisheiten Meister Xa'ans auf den Weg geben wollte, um ihn von seiner Verwirrung zu heilen, schien er geistig eher abzuschalten und hielt sie für einen Priester oder Paladin eines gewissen Gottes Xa'an. Noch bevor sie diese Verwirrung in dem Geiste dieser armen Kreatur weiter auflösen konnte, winkte er ab und gab ihr zu verstehen, dass er erstens das Portrait, das sie von ihm gezeichnet hatte haben wollte und zweitens, dass sie sich am Tisch, der mit der Nummer vier markiert war melden sollte. Dort sollten einige Wesen ihre Hilfe benötigen. Das Bild gab sie ihm bereitwillig, hatte sie doch ein recht gutes Gedächtnis, so dass sie für ihr Bestiarium später durchaus ein weiteres Bild anfertigen konnte. Sie wählte nicht den direkten Weg zu dem ihr angedachten Tisch, sondern wollte sich an der Bar noch ein Glas frisches Quellwasser holen, da sie die übrigen Gäste der Taverne alle mit Getränken in ihren Händen sah. Scheinbar stieß ihr Wunsch allerdings bei der Wirtin auf ein gewisses Unverständnis und sie musste sich wiederholt erwehren Wein oder ein dünnes Bier zu erhalten. Da scheinbar nur die Tiere nicht benebelt wurden, wurde sie für frisches Wasser auf die Tränke vor der Taverne verwiesen. Da sie allerdings den Weg nach draußen scheute und das Rattengesicht sie mit einer gewissen Dringlichkeit zu dem Tisch schicken wollte, hoffte sie dass dieser gesellschaftliche Fauxpas von den üblichen Gestalten an dem Tisch toleriert werden würde.

 

TBD

Related Articles

Free Joomla templates by Ltheme